Allgemein

Das Einmaleins des Gärtnerns

Veröffentlicht am 30. Mai 2023
Das Einmaleins des Gärtnerns

Es kann losgehen mit dem Auspflanzen Nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, nach Abzug der Kalten Sophie, können endlich Gemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken oder Auberginen ins Freiland gepflanzt werden. Denn sie stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen der Erde und würden hierzulande ungeschützt bei Frost erfrieren. Die Gefahr, dass

Es kann losgehen mit dem Auspflanzen

Nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, nach Abzug der Kalten Sophie, können endlich Gemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken oder Auberginen ins Freiland gepflanzt werden. Denn sie stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen der Erde und würden hierzulande ungeschützt bei Frost erfrieren. Die Gefahr, dass es nach Mitte Mai noch einmal frostig wird, ist zwar relativ gering, dennoch sollte im Fall der Fälle der Wetterbericht bis Ende Mai gut beobachtet und die Pflanzen geschützt werden, z.B. mit einem dünnen Vlies.

In diesem Artikel möchten wir das „kleine Einmaleins des Gärtnerns“ näher beleuchten.

Der richtige Standort (Standortgerechter Anbau)

Der Standort des Kleingartens bestimmt mit seinen Parametern Boden, Klima und Lage, welches Obst und Gemüse dort gut gedeiht. Nicht jede Sorte ist für jeden Standort geeignet. Klug handelt deshalb, wer nicht versucht, diese Parameter den Bedürfnissen der Wunschsorte anzupassen, sondern solche Sorten auswählt, die örtlich gut gedeihen. Nur wenige Obstarten eignen sich für alle Klimalagen. Äpfel können bei milden Wintertemperaturen bis auf Höhen von 600 Meter angebaut werden. Pfirsiche und Aprikosen erreichen nur an warmen Standorten (Weinbauklima) eine gute Fruchtqualität, außerdem leidet ihr Holz in strengen Wintern und Kirschen benötigen niederschlagsarme Sommer.
Auch bei Gemüse gilt: Nicht jede Art gedeiht in jeder Region. Spargel liebt sandigen Boden, der sich schnell erwärmt. Möhren wachsen auf schweren, nassen Böden verkrüppelt, man nennt das „Beinigkeit“. Artischocken und Melonen werden nur in warmen Gebieten Deutschlands zufriedenstellende Ernten bringen. Ein Blick in Nachbars Garten verrät in der Regel, was gut gedeiht und was nicht. In jedem Kleingärtnerverein steht ein Fachberater mit Rat und Tat zur Seite. Oft probiert er im Lehr- und Versuchsgarten aus, welche Arten und Sorten am Standort gut wachsen und gibt seine Empfehlungen weiter.

Gesundes Saat- und Pflanzgut (Sortenwahl)

Frust durch krankes, ungenießbares Obst und Gemüse aufgrund falscher Sortenwahl nimmt Anfängern oft die Lust am Gärtnern. Damit Krankheiten und Schädlingsbefall die Vorfreude auf die Ernte nicht schmälern, gilt es bereits bei der Sortenwahl, die richtige Entscheidung zu treffen. Dabei sollten nicht nur Geschmack und Aussehen, sondern vor allem das Verhalten einer Sorte gegenüber Krankheits- und Schädlingsbefall beachtet werden. Widerstandsfähige und robuste Sorten sind die erste Wahl.
Die meisten Obst- und Gemüsesorten aus dem Supermarkt sind für den Kleingarten völlig ungeeignet, da sie intensiven Pflanzenschutz benötigen. Für den Haus- und Kleingarten wurden viele gegen Krankheiten und Schädlinge tolerante und resistente Obstsorten gezüchtet. Beispiele sind bei Stachelbeere ‘Rokula’ (Mehltau), bei Pflaume ‘Jojo’ (Sharkavirus), bei Himbeere ‘Rumiloba’ (Himbeerblattlaus) oder bei Apfel ‘Remo’, ‘Rewena’, ‘Rebella’ (alle gegen Schorf, Mehltau, Feuerbrand).
Auch im Gemüsebau ist der Anbau toleranter und resistenter Sorten ein Schlüssel zum Erfolg. Beispiele sind bei Blattsalat ‘Fiorella’ (Blattlaus), bei Tomate ‘Suso’ (Tomatenmosaikvirus, Verticillium, Fusarium) oder bei Salatgurke ‘Akito’ (Falscher Mehltau).

Kulturen für Einsteiger

Den „Grünen Daumen“ kann man lernen. Sicherlich kann es anfangs den einen oder anderen Rückschlag geben, aber in der Regel bringen schon die ersten Versuche einen sehenswerten Ertrag. Die wichtigste Regel lautet: Nicht jede Pflanzenart ist für Einsteiger geeignet. Das gilt nicht nur für Obst und Gemüse, sondern auch für Zierpflanzen wie Sommerblumen, Stauden, Rosen oder Waldreben (Clematis). Arten und Sorten für Einsteiger müssen pflegeleicht, robust und widerstandsfähig sein. Sie sollten sicher wachsen, blühen und fruchten.
Pflegeleichte Gemüsearten sind Erbse, Möhre, Radieschen, Kürbis, Zucchini, Mangold, Pflücksalat, Zwiebel oder Zuckermais. Spargel, Artischocke, Brunnenkresse oder Melone sind nichts für Anfänger. Bei Beerenobst bringen vor allem Erdbeere, Brombeere, Stachel- und Johannisbeere schnell und sicher Erträge. Bei Äpfeln, Kirschen und Pflaumen sollten widerstandsfähige Sortengepflanzt werden. Pfirsiche gehören nicht unbedingt in Anfängerhände und auch Kamelien, Orchideen, exotische Lilien oder Nostalgie-Rosen sind eher etwas für Fortgeschrittene.
Noch ein Tipp: Lassen Sie sich nicht von den oft farbenfrohen Bildern der Kataloge verführen: Es gibt weder schwarze Rosen noch weiße Studentenblumen oder blaue Dahlien.

Boden und Bodenbearbeitung

So wie Köche ein fertiges Gericht als gar bezeichnen, spricht auch der Gärtner bei guter Erde von einem garen Boden. Garer Boden besitzt ein ideales Verhältnis zwischen Luft (25 Prozent), Wasser (25 Prozent) und Bodenbestandteilen (50 Prozent). Seine Krümelstruktur wird durch Bodenlebewesen stabilisiert; er ist nährstoffreich und locker. Garer Boden ist fruchtbar und ist die Voraussetzung für gute Erträge.
Der Boden kann je nach Art, Klima und geplanter Bepflanzung verbessert werden. Schwere, verdichtete Böden werden durch Umgraben im Herbst und Frost gelockert: Die Schollen werden unzerkleinert liegen gelassen, und über Winter zerlegen die Eiskristalle den Boden in seine Einzelteile, was ihn durchlässig und feinkrümelig macht. So behandelte lehmige Böden können im Frühling rascher trocknen und sich schneller erwärmen.
Leichte Böden benötigen dagegen nur wenig Lockerung, etwa mit dem Sauzahn oder der Grabgabel. Umgraben zerstört ihre natürliche Struktur und kann zu Austrocknung, Verschlämmung und Verdichtung führen. Außerdem vermindert jede mechanische Bearbeitung des Bodens seinen Humusgehalt, weil die Bodenorganismen ihn dann verstärkt abbauen. Die Humusmenge im Boden kann durch Zufuhr organischer Substanz (z. B. Gründüngung) erhöht werden.

Kompostieren und Mulchen

Kompost ist der älteste Dünger der Welt. Er kann in jedem Kleingarten selbst gewonnen und verwendet werden. Richtig zerkleinert, vermischt und durchlüftet verrotten organische Materialien zu hochwertigem Dünger. Die richtige Zusammensetzung des Ausgangsmaterials bestimmt die Geschwindigkeit des Verrottungsprozesses und die Qualität des Kompostes.
Je besser die Mischung aus „grünen“ und „braunen“ Pflanzenresten, umso besser wird der Kompost und somit die Düngekraft. „Grüne“ Pflanzenreste enthalten viel Stickstoff. Kompostiergut sind z. B. samenfreie Unkräuter, Rasenschnitt, welke Blumen, Fallobst, Erntereste sowie pflanzliche Küchenabfälle. „Braune“ Pflanzenreste liefern den Kohlenstoff für den Kompost. Ausgangsmaterial ist gehäckselter Baum-, Hecken- und Strauchschnitt. Das Astmaterial wird getrennt von weichen Pflanzenresten gesammelt, gelagert und bei Bedarf zerkleinert und untergemischt.
Mulchen ist eine Form der Bodenbedeckung mit totem Pflanzenmaterial, z. B. Ernterückständen, Stroh, Laub, Rasenschnitt und Häckselgut. Es gibt auch synthetische Mulchfolien. Mul-chen gleicht Bodentemperatur und Wasserhaushalt aus, verhindert Bodenverkrustungen und Unkräuter, fördert das Bodenleben und schützt Früchte vor Schmutz, Nässe und Fäulnis.

Mischkultur und Fruchtfolge

Die Natur macht es uns vor, dort finden an einem Ort immer die Gewächse zusammen, die sich optimal ergänzen und den speziellen Bedingungen eines Standortes angepasst sind. Diese Pflanzen sind gute Nachbarn. Eine solche vielseitige, harmonische Pflanzengemeinschaft wird auch in der Mischkultur im Garten angestrebt.
Die verschiedenen Gewächse auf einem Beet sollen sich ober- und unterirdisch ergänzen und nicht bedrängen. Die Pflanzen einer Mischkultur entnehmen dem Boden unterschiedliche Nähr-stoffmengen und geben verschiedene Substanzen aus ihrem Stoffwechsel ab. So entsteht ein Wechselspiel aus Geben und Nehmen. Wurzelausscheidungen und Düfte der Pflanzen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Nachbarschaft.
Manche Gewächse gehen ein oder kümmern, wenn sie nacheinander wachsen sollen. Andere fördern sich gegenseitig. Werden Pfl anzenarten stets an gleicher Stelle im Garten kultiviert, lei-den Pflanzengesundheit und Erträge, aber auch der Boden. Der Fachmann spricht von „Bodenmüdigkeit“. Damit dies nicht geschieht, ist ein planvoller Wechsel beim Anbau vor allem von Gemüse unabdingbar. Man nennt dies Fruchtfolge. Welche Arten nicht nacheinander angebaut werden sollen und wer sich gut verträgt, verrät der Fachberater im Kleingärtnerverein.

Pflanzenernährung und Düngung

Der Nährstoffgehalt des Bodens schwankt ständig. Ursache sind natürliche Prozesse und das Einwirken des Gärtners durch Bodenbearbeitung, Düngung und Pflanzenauswahl. Die meisten Nährstoffe werden dem Boden durch die Ernte entzogen. Pflanzen brauchen zur Ertragsbildung verschiedene Nährstoffe in einem bestimmten Verhältnis. Optimal mit Nährstoffen versorgtes Obst und Gemüse besitzt vielfältige Inhalts- und Geschmacksstoffe und ist wertvoll für die menschliche Ernährung.
Deshalb sollte einmal im Jahr der Nährstoffgehalt des Gartenbodens bestimmt werden. Dazu wird eine Bodenprobe entnommen. Wie das geht, erläutert der Fachberater. Das Analyseprotokoll verrät später, welche Nährstoffe zu viel und welche zu wenig vorhanden sind. Danach richtet sich die Düngemenge.
Es gibt mineralische und organische Düngemittel. Organische Dünger (z. B. Guano, Kompost oder Stalldung) erhöhen den Humusgehalt des Bodens und verbessern seine Struktur. Gleich-zeitig werden nicht unerhebliche Mengen an Nährstoffen in den Boden gebracht. Die jährlich ausgebrachte Menge Kompost sollte deshalb 3 l/m² Gartenfläche nicht überschreiten. Mehrmalige schwache Düngung ist besser als eine hoch dosierte Gabe.

Pflanzenschutz

Im Kleingarten lässt es sich leichter mit Schädlingen und Krankheiten leben als im Erwerbsanbau, denn Kleingärtner müssen keine Höchsterträge erzielen. Trotzdem freut sich jeder über gesunde Pflanzen und eine gute Ernte. Zur Gesunderhaltung der Pflanzen kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Für viele Probleme stehen heute biologische, biotechnische, physikalische (mechanische) oder kulturtechnische Lösungen zur Verfügung. Chemische Pflanzenschutzmittel sind immer das letzte Mittel der Wahl.
Das Absammeln oder mechanische Vernichten von Schaderregern ist zwar mühsam, aber im Kleingarten eine sehr wirksame Methode. Gut absammeln lassen sich Raupen, Kartoffelkäfer oder Schnecken. Schmetterlingseier können zerdrückt, Blattläuse mit einem scharfen Wasserstrahl abgespült werden.
Der sorgfältige Einsatz von Kulturschutznetzen und -vliesen hilft gegen viele Schädlinge an Gemüse, z. B. Kohlweißling an Kohl, Möhrenfliege an Möhre, Rübenfliege an Mangold oder Lauchmotte an Schnittlauch. Das Aufsammeln vorzeitig abgefallener, „madiger“ Früchte verhindert die Ausbreitung von Apfel- oder Pflaumenwickler. Vogelschutznetze sorgen dafür, dass Stare und andere Singvögel nicht die erste eigene Kirschernte plündern.

Nützlinge im Kleingarten

Auch wenn man sie nur selten zu Gesicht bekommt: Im Kleingarten gibt es unzählige Nützlinge wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen, Spinnen, Singvögel, Spitzmäuse, Kröten und Igel. Durch eine standortgerechte Auswahl heimischer Pflanzen und durch Schaffung von Lebensräumen, Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten für Nützlinge werden wichtige Voraussetzungen geschaffen, den Einsatz chemischer Mittel zur Schädlingsbekämpfung im Kleingarten weitestgehend auszuschließen.
Durch Hecken, Klettergehölze, offene Kompostsilos, Vogelnistkästen, Insektenhotels sowie andere Nisthilfen und Unterkünfte kann eine Vielzahl von Nützlingen in den Kleingarten gelockt werden. Sie unterstützen den Gärtner bei der Bekämpfung von Schädlingen.
Zu den „fleißigsten“ Helfern gehören die Marienkäfer und ihre Larven. Manche Marienkäferart frisst als Käfer durchschnittlich 60 Blattläuse täglich, als Larve während ihrer 4-wöchigen Entwicklungsdauer sogar 600 Blattläuse! Ein Kohlmeisenpaar, das zweimal im Jahr brütet, frisst und verfüttert in dieser Zeit etwa 2 Zentner Insekten an seine Jungen!
Aber auch Wildbienen und Hummeln, die für die Bestäubung von Obst- und Gemüsearten sorgen, sind neben Honigbienen unentbehrliche Helfer im Garten.

Kleinstbiotope

Benjeshecke

Gartenteiche oder bunte Blütenhecken gibt es in vielen Gärten. Sie bieten beste Voraussetzungen dafür, dass sich Kleinlebewesen selbständig ansiedeln und sich dort gut von Jung und Alt beobachten lassen. Es gibt jedoch noch andere Lebensbereiche, die man im Garten nachahmen kann. Steinhaufen und Trockenmauern beleben einen Kleingarten auf besondere Art und Weise. Mit Trockenmauern lassen sich Höhenunterschiede ausgleichen oder erst schaffen. Sie bieten zudem mit verschiedenen Licht- und Schattenverhältnissen ideale Wuchsbedingungen für Moose, Flechten und Farne. Mit typischen Steingartenstauden lassen sich die trockenen, mageren Sonnenbereiche bepflanzen.
Neben zahlreichen Pflanzenarten leben auch verschiedenste Kleinlebewesen in der Trockenmauer. In den Hohlräumen verstecken sich Erdkröte, Spitzmaus, Hummel, Spinne und Schlupfwespe, um von dort aus auf Nahrungssuche zu gehen. Igel, Erdkröte und Spitzmaus sind wichtige Schnecken und Schädlinge vertilgende Gartenhelfer. Auch die Anlage eines Stein- oder Reisighaufens ist denkbar einfach. Man schichtet Findlinge, Bruchsteine oder Totholz so auf, dass möglichst viele Hohlräume entstehen. Gehwegplatten lassen sich so recyceln. So manch alter Terrassenbelag wurde später zur multifunktionalen Kräuterspirale.

Gestalten mit Pflanzen

Oft bekommt man zu hören, im Kleingarten könne man seine Gestaltungswünsche nicht umsetzen. Tatsache ist: Ein kleiner Garten wird erst zu einem Kleingarten, wenn der Pächter auf mindestens einem Drittel der Fläche Obst und Gemüse anbaut. Das nennt man „kleingärtnerische Nutzung“ – und die lässt viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu als mancher glaubt. Bäume, Sträucher und Klettergehölze bestimmen den Charakter eines Kleingartens und geben ihm das ganze Jahr über Struktur. Neben Obstgehölzen werden Ziergehölze wegen ihrer ästhetischen Wirkung und ihrer Langlebigkeit geschätzt. Sie bieten vielen Singvögeln Versteck- und Nistmöglichkeiten. Standortgerecht ausgewählt, brauchen Ziergehölze kaum Pflege. Mit ein- und mehrjährigen Kletterpflanzen an Gerüsten und Pergolen oder mit niedrigen Hecken lässt sich auch der kleinste Garten räumlich teilen und dadurch optisch vergrößern.
Stauden gehören in jeden Kleingarten. Selbst für schwierigste Standorte – feucht und schattig oder extrem trocken – lassen sich geeignete Stauden finden. Mit Stauden können durch richtige Kompositionen stimmungsvolle Gartenbilder geschaffen werden. Ein Blick in die Nachbargärten zeigt, was in der Region am besten gedeiht. Das erspart manchen Fehlgriff und schont den Geldbeutel. Trotzdem gilt: Probieren geht über Studieren.

Koniferen – nein, Danke!

Nadelgehölze werden hierzulande ausschließlich wegen ihres Zierwertes kultiviert und passen in einen Heide- oder Waldgarten. Das Bild eines Kleingartens ist geprägt durch die gärtnerische Nutzung und durch die Abfolge der Vegetationsphasen (Austrieb, Wuchs, Blüte, Fruchten). Koniferen aber sehen das ganze Jahr über gleich aus (Ausnahme: Lärche). Sie sind bequem, weil sie sich nicht verändern. Aber genau das widerspricht dem Sinn des Nutzgartens. Die meisten im Handel angebotenen Nadelgehölze sind Jungpflanzen. Die Angaben zu Wuchshöhe und -breite entsprechen oft nicht den realen Gegebenheiten, auch bei so genannten Zwergformen nicht. Die Ausmaße, die Koniferen in ein paar Jahren erreichen können, sind für Laien oft nicht vorstellbar. Die Pflanzen dominieren später ganze Gartenbereiche und werden in Kleingartenanlagen zum viel diskutierten Problem „Waldbäume“.
Für den Begriff „Waldbaum“ gibt es keine rechtsverbindliche Definition. Es sind Nadel- und Laubgehölze, die in den Wald, den Park oder in die freie Landschaft gehören. Sie werden für den Kleingarten viel zu groß und behindern ausgewachsen den Anbau von Gartenbauerzeugnissen. Spätestens bei einem Pächterwechsel müssen solche Bäume gefällt werden. Und mal ehrlich: Thujen gehören auf den Friedhof – nicht in den Kleingarten.

 

 

#(Text aus: DER FACHBERATER FEBRUAR 2010, Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.)