Blog

Den Garten winterfest machen

Veröffentlicht am 17. Nov 2021
Den Garten winterfest machen

Checkliste: So machen Sie den Garten winterfest Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und kälter. Anders gesagt: Der Winter steht vor der Tür. Nun schaltet die Vegetation auf Sparflamme und der Zeitpunkt ist gekommen, den Garten winterfest zu machen. Damit Ihr Garten im nächsten Frühjahr wieder in seiner

Checkliste: So machen Sie den Garten winterfest

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und kälter. Anders gesagt: Der Winter steht vor der Tür. Nun schaltet die Vegetation auf Sparflamme und der Zeitpunkt ist gekommen, den Garten winterfest zu machen. Damit Ihr Garten im nächsten Frühjahr wieder in seiner vollen Pracht zum Leben erwacht, zeigen wir Ihnen in dieser Checkliste die wichtigsten Arbeiten auf einen Blick.

Wasser abstellen

Wenn Sie Ihren Garten für den Winter vorbereiten, vergessen Sie nicht, auch den Außenwasserhahn winterfest zu machen. Die kalten Temperaturen lassen das in den Leitungen verbliebene Wasser schnell gefrieren und durch die Ausdehnung können die Rohre sowie die Wasserhähne undicht werden. Da das Wasser auch in das Mauerwerk des Hauses eindringen und den Putz sowie die Dämmung beschädigen kann, wird ein Schaden schnell sehr kostspielig. Um das zu verhindern, sollten Sie die Wasserleitung zum Außenwasserhahn von innen absperren und den Hahn öffnen. So kann das beim Gefrieren entstehende Eis in den Leitungen sich seitlich ausdehnen. Anbauteile wie zum Beispiel Schlauchkupplungen sollten Sie demontieren und frostfrei im Haus aufbewahren.

Die zweite Möglichkeit ist, frostsichere Außenwasserhahnsysteme zu installieren. Das technische Prinzip, das sich dahinter verbirgt, ist ebenso simpel wie effektiv: Das Ventil des Außenwasserhahns ist mit einer langen Welle verbunden, die durch die gesamte Mauer reicht. Sie trägt am Ende einen Stopfen, der den Wasserfluss bereits auf der Innenseite der Mauer absperrt. Der frostgefährdete Abschnitt der Zuleitung enthält ausschließlich Luft, sodass Schäden hier ausgeschlossen sind.

Gießkannen und Regentonnen ausleeren

Auch Gießkannen sollten vor dem ersten Frost entleert und ordnungsgemäß verstaut werden. Der Keller, die Garage oder der Geräteschuppen bieten sich hierzu am besten an, da dort das Material vor Frosteinwirkungen geschützt ist und keinen Schaden nehmen kann. Wenn Sie Gießkannen draußen überwintern, stellen Sie sie am besten kopfüber auf, sodass es nicht in die Kannen hineinregnen kann. Regentonnen sollten Sie ebenfalls vollständig entleeren und die Ablasshähne öffnen. Förderpumpen sollten frostfrei im Haus gelagert werden, Tauchpumpen am besten in einem Eimer mit Wasser.

Teichpumpe einwintern

Teichpumpe

Einige moderne Teichpumpen sind kalten Temperaturen gegenüber völlig unempfindlich. Wieder andere werden den Winter über in frostsichere Wassertiefen von mindestens 80 Zentimeter abgesenkt. Ein Großteil der Teichpumpen muss jedoch auf die eine oder andere Art vor gefrierendem Wasser geschützt werden. Ansonsten entsteht ein starker Druck und das Förderrad der Teichpumpe verbiegt sich. Schalten Sie die Teichpumpe also vor dem ersten Frost ab und entleeren Sie den Zu- und Ablauf. Lassen Sie die Pumpe selbst nicht leer laufen – dabei könnte sich das Gerät überhitzen und kaputt gehen. Anschließend kann die Pumpe bis zum nächsten Frühjahr frostfrei gelagert werden. Dasselbe gilt übrigens auch für Wasserspeier und Fontänen, sofern diese nicht als frostfest deklariert sind.

Eisfreihalter in den Gartenteich setzen

Fische ziehen sich im Winter in tiefere Wasserschichten zurück und fallen dort bis zum Frühling in eine Art Winterstarre. Ihr Stoffwechsel ist verlangsamt und das Herz schlägt in diesem Zustand nur noch einmal pro Minute. Die Tiere kommen dann mit nur sehr wenig Sauerstoff zurecht und benötigen keine zusätzliche Nahrung.

Teichbelüfter

Nichtsdestotrotz sollten Sie den Gartenteich nicht außer acht lassen, wenn Sie Ihren Garten winterfest machen. Der Winter kann nämlich auch für Fische zu einer Bedrohung werden. Wenn der Gartenteich komplett zufriert, können die Fische im Wasser ersticken. Ein Sauerstoffmangel ist zwar bei einer ausreichenden Wassertiefe auszuschließen, hohe Faulgaskonzentrationen werden bei geschlossener Eisdecke jedoch schnell zu einem ernsthaften Problem. Platzieren Sie deshalb so früh wie möglich einen sogenannten Eisfreihalter auf der Oberfläche Ihres Gartenteichs. Einfache Modelle bestehen aus einem simplen Styropor-Ring mit Abdeckhaube. Durch den isolierenden Effekt des Kunststoffs wird das Gewässer offen gehalten. Verwenden Sie am besten Eisfreihalter mit Senkklammern, denn sie wirken auch bei Dauerfrost. Die Senkklammern werden vor Gebrauch mit Wasser gefüllt und sorgen dafür, dass der Eisfreihalter tiefer im Wasser liegt. Einige Geräte kann man mit Teichbelüftern kombinieren. Die aufsteigenden Luftblasen halten die Wasseroberfläche noch besser offen. Außerdem wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert.

Wichtig: Hacken Sie auf keinen Fall eine bereits vereiste Wasseroberfläche wieder auf! Durch das Aufhacken werden Druck- und Schallwellen ausgelöst, die die Tiere aus ihrer Winterstarre reißen. Außerdem können scharfkantige Eisränder die Teichfolie beschädigen. Tauen Sie alternativ das Eis mit etwas heißem Wasser auf.

Gewächshaus isolieren und winterfest machen

Ein Gewächshaus lässt sich mit recht einfachen Mitteln vor der drohenden Kälte schützen. Eine zusätzliche Isolierung ist insbesondere dann wichtig, wenn man das Glashaus als ungeheiztes Winterquartier für mediterrane Kübelpflanzen wie Oleander (Nerium oleander) und Oliven (Olea europaea) nutzten möchte.

Eine hoch lichtdurchlässige Luftpolsterfolie mit großen Luftpolstern, auch Noppenfolie genannt, eignet sich am besten zur Isolierung des Gewächshauses. Je nach Hersteller gibt es die Folien als Rollenware mit bis zu zwei Metern Breite. Sie kosten rund 2,50 Euro pro Quadratmeter. Die meisten Folien sind UV-stabil und dreilagig aufgebaut. Die luftgefüllten Noppen liegen zwischen zwei Folienbahnen. Folien, die außen angebracht sind, sind natürlich stärker der Witterung ausgesetzt. Innen halten die Folien zwar länger, allerdings entsteht zwischen Folie und Glas oft Kondenswasser – das fördert die Algenbildung.

Zum Anbringen setzen oder kleben Sie Metallstifte mit Saugnäpfen oder Kunststoffplättchen direkt auf die Glasscheiben. Ein Vorteil der mit Silikon verklebten Stifte ist, dass man sie bis zum nächsten Winter einfach auf den Scheiben lassen und wiederverwenden kann.

Unser Tipp: Bevor Sie die Luftpolsterfolie im Frühling entfernen, nummerieren Sie alle Folienbahnen von der Tür ausgehend gegen den Uhrzeigersinn mit einem wasserfesten Filzstift und kennzeichnen Sie jeweils mit einem kleinen Pfeil das obere Ende. So können Sie die Folie im nächsten Winter ohne erneutes Zuschneiden wieder anbringen.

Übrigens: Damit es in kleinen Gewächshäusern nicht friert, kann man mit einer Kerze und einem Übertopf eine Tontopf-Heizung als Frostwächter selber bauen.

Rasen zum letzten Mal mähen

Vor dem Wintereinbruch sollte zum letzten Mal der Rasen gemäht werden. Stellen Sie den Rasenmäher aber etwas höher ein als üblich, damit die Rasengräser auch im Winter noch genügend Licht einfangen und sich gegenüber dem Moos besser behaupten können. Mit dem Mäher sammeln Sie auch das restliche Laub vom Rasen ab. Es darf den Winter über nicht auf dem Rasen liegen bleiben, weil die Gräser darunter sonst kein Licht bekommen. Zunächst vergilben sie und bis zum Frühjahr entstehen oft braune Kahlstellen.

Rasenkanten abstechen

Stechen Sie die Rasenkanten bei Bedarf noch einmal ab, um zu verhindern, dass das Gras sich während der Wintermonate weiter in die Beete ausbreitet. Mit einem scharfen Rasenkantenstecher oder einem Spaten lassen sich die Kanten optimal bearbeiten. Um eine wirklich gerade Rasenkante zu erhalten, können Sie eine Schnur ziehen oder ein langes gerades Brett auslegen und den Rasenkantenstecher daran entlangführen.

Das letzte Laub entfernen

Laub rechen

Mit den ersten stärkeren Nachtfrösten kommt auch das letzte Laub von den Bäumen herunter. Laub rechen gehört somit auch dazu, um den Garten winterfest zu machen. Kehren Sie es zusammen und sammeln Sie es so gründlich wie möglich ein. Halten Sie auch die Gehwege frei, um nicht auf dem nassen Laub auszurutschen. Befreien Sie auch Ihre Dachrinnen regelmäßig vom Herbstlaub. Nur so verhindern Sie, dass sie verstopfen und bei Starkregen überlaufen. Mit einem einfachen Schutzgitter-System können Sie die Rinnen schon im Voraus vor Laubfall schützen.

Empfindliche Pflanzen im Garten winterfest machen

Das zusammengekehrte Herbstlaub kann sinnvoll dazu eingesetzt werden, frostempfindliche Pflanzen im Garten winterfest zu machen. Sie können damit Ihre Beete ebenso gut wie mit einem Gartenvlies abdecken.

Mediterrane und Tropische Kübelpflanzen müssen frostfrei überwintert werden. Dabei gilt: Je kühler das Winterquartier ist, desto dunkler darf es sein. Bei Temperaturen um fünf Grad Celsius fahren die Pflanzen ihren Stoffwechsel so weit herunter, dass sie auch in dunklen Räumen überleben können. Winterharte Kübelpflanzen brauchen zum Teil auch einen Winterschutz, damit die Wurzelballen nicht so schnell durchfrieren. Rücken Sie die Pflanzen am besten an einem schattigen windgeschützten Platz dicht an dicht an die Hauswand. Umwickeln Sie die Kronen mit etwas Vlies und legen Sie Reisig oder Laub um die Stämme. Anschließend werden die Töpfe mit etwas Noppenfolie umwickelt und mit Leinengewebe oder Kokosmatten ummantelt. Stellen Sie die Kübelpflanzen auf Styroporplatten, sodass sie auch gegen Kälte von unten geschützt sind. Vor allem junge Bäume sind anfällig für Frostrisse. Die Risse entstehen, wenn das Sonnenlicht die Baumrinde auf nur einer Seite erwärmt, während die restliche Rinde kalt bleibt. Um solche Frostrisse zu vermeiden, kann man die Rinde mit einer pflanzenverträglichen, weißen Farbe bestreichen. Als Alternative zur Spezialfarbe bieten sich Matten aus Bambus oder Jute an, die man um den Stamm bindet und im kommenden Frühjahr wieder entfernt.

Akkus aufladen und frostsicher lagern

Akkus von Gartengeräten sollten vor der Winterpause nicht vollständig aufgeladen werden. Ein Ladezustand von lediglich 70 bis 80 Prozent wird empfohlen. Schützen Sie den Akku Ihrer Gartengeräte vor Feuchtigkeit, Frost und direkter Sonneneinstrahlung – sie verringern die Lebensdauer. Akkus schätzen eine konstante Lagertemperatur zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Lagern Sie Ihre Akkus im Winter deshalb nicht im Schuppen oder der Garage, sondern am besten in einer Abstellkammer im Haus. Dort ist es in der Regel weder zu kalt noch zu warm.

Gartengeräte reinigen und pflegen

Vor der Winterpause sollten Sie Spaten, Schaufeln, Hacken und andere Gartengeräte gründlich von der anhaftenden Erde befreien und die Metallblätter mit einem biologisch gut abbaubaren Öl wie zum Beispiel Leinöl einreiben. Lagern Sie speziell Geräte mit Holzstielen möglichst trocken, damit diese nicht aufquellen.

Gartenschläuche verstauen

Entleeren Sie den Gartenschlauch komplett und rollen Sie ihn anschließend auf. Er sollte im Winter ebenfalls nicht draußen liegen bleiben, da die enthaltenen Weichmacher unter dem Einfluss der starken Licht- und Temperaturwechsel schneller entweichen. Der Kunststoff altert früher, wird dann spröde und brüchig. Weniger empfindlich sind Schläuche aus Natur- oder Synthetik-Kautschuck (EPDM). Lagern Sie Schläuche am besten hängend oder aufgerollt auf einem Schlauchwagen.

Gartenmöbel reinigen und trocken überwintern

Moderne Gartenmöbel aus Aluminium, Polyrattan oder hochwertigen Textilien sind in der Regel winterfest und eignen sich zur Überwinterung im Garten. Dennoch können starke Fröste und UV-Strahlung auch diesen robusten Gartenmöbeln zusetzen. Daher gilt: Eine geschützte Lagerung im Winter verlängert die Lebensdauer all Ihrer Möbel.

Wenn möglich, lagern Sie Ihr Gartenmobiliar in einem kühlen und trockenen Raum wie dem Keller oder der Garage. Achten Sie darauf, dass der Raum nicht zu stark beheizt wird, da besonders Holzmöbel hohe Temperaturen nicht gut vertragen.

Ist eine Lagerung im Innenbereich aus platztechnischen Gründen nicht möglich, raten wir zu speziellen Schutzhüllen. Mit ihnen werden die (trockenen und gereinigten) Möbel abgedeckt und können so draußen überwintern. Befestigen Sie die Hüllen aber gut, damit sie bei starkem Wind nicht wegfliegen. Schutzhüllen werden nie luftdicht verschlossen, da Gartenmöbel unter der Folie anfangen zu schwitzen. Ein gleichmäßiger Luftaustausch verhindert Schimmelbildung.

Tipp: Metallscharniere sollten mit ein paar Tropfen Öl vor dem Einrosten geschützt werden, damit sie auch im nächsten Frühjahr nur gut beweglich sind.

Kranke Stauden zurückschneiden für einen winterfesten Garten

Gesunde Stauden dürfen den Winter über gerne stehen bleiben. Zum einen schützen die alten Stängel und Blätter den Wurzelbereich der Pflanzen vor Frost, zum anderen kommen sie in einem schneebedeckten Wintergarten oft noch schön zur Geltung. Vor allem Geißbart (Aruncus), Schafgarbe (Achillea) und Hohe Fetthenne (Sedum) begeistern mit ihren hübschen Frucht- und Samenständen in der kalten Jahreszeit. Die Halme dienen vielen Insekten als Winterquartier und ihre Samen den Vögeln als Futter.

Kranke Stauden wie zum Beispiel vom Mehltau befallene Herbstastern sollten Sie hingegen schon im Herbst nach der Blüte abschneiden, also bevor Sie den Garten winterfest machen, damit der Pilz sich nicht unnötig ausbreitet.

Kurzlebige verblühte Stauden werden auf etwa zehn Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten, damit sie im Frühling mit neuer Kraft austreiben können. Ein möglichst früher Rückschnitt ist besonders bei Pflanzen wie Stockrosen (Alcea) oder Kokardenblumen (Gaillardia) wichtig, die sich während der Blütezeit stark verausgaben. Die Schnittmaßnahme verlängert ihre Lebensdauer.

Bei wintergrünen Stauden wie Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides), Schleifenblume (Iberis) und einige Storchschnabel-Arten (Geranium) verzichtet man auf einen Rückschnitt, denn sie bringen in der tristen Jahreszeit noch ein wenig Grün ins Beet. Einige Sorten der Bergenien (Bergenia) überzeugen zusätzlich mit rötlicher Blattfärbung.

Fruchtmumien aus den Obstbäumen entfernen

Fruchtmumien

Als Fruchtmumien bezeichnet man die verrotteten und von Pilzen befallenen alten Früchte an den Obstbäumen. Sie sollten vor Wintereinbruch entfernt werden, denn in ihnen überwintern Spitzendürre (Monilinia) und Fruchtfäule erregende Schimmelpilze. Wird es draußen wieder wärmer, gehen die Pilze oft auf die neuen Blätter, Blüten und Früchte über. Entsorgen Sie alle Fruchtmumien im Hausmüll und nicht auf dem Kompost, denn von hier aus können sich die Pilzsporen problemlos weiter ausbreiten.